Beritt und Ausbildung

Beritt & Ausbildung


Eine respektvolle und pferdegerechte Ausbildung liegt uns sehr am Herzen. Das Pferd soll gefordert, aber nicht überfordert werden, wobei das Pferd selbst das Ausbildungstempo bestimmt. 


Viel Ruhe, Geduld und Einfühlungsvermögen, ganz ohne Zwang und Gewalt, sind uns bei der Arbeit mit den Pferden wichtig. Daher haben wir mit unserem Bereiter Daniel aus Spanien den richtigen Mann gefunden. Sein Umgang mit den Pferden kommt Pferdeflüsterei gleich und unterscheidet sich maßgeblich zu dem in Spanien oft rauen Umgang. Er geht stets individuell auf jedes Pferd ein, erkennt seine Stärken, fördert diese und lenkt somit von den Schwächen ab. Mit seiner sowohl ruhigen, als auch konsequenten Art ist es für das Pferd ein Leichtes, sich ihm anzuvertrauen. 

Daniels Motto ist nicht umsonst: Siempre tranquilo! - Immer mit der Ruhe!

Sie möchten Ihr Pferd aus- oder weiterbilden lassen?

Bei uns sind Pferde aller Rassen, selbstverständlich auch Hengste, herzlich willkommen. Egal, ob Sie die Weiterbildung oder Korrektur Ihres Pferdes anstreben oder es sich um ein junges Pferd zum Anreiten handelt – wir nehmen uns Ihren Wünschen und Ihrem Pferd an. 

Die klassische Dressur ist Grundlage für alle Reitsportdisziplinen, denn sie sorgt für ein gymnastiziertes Pferd, das sich lange gesund erhält. Wir legen demnach Wert auf eine fundierte Aus- und Weiterbildung. 

Das bedeutet für das Anreiten junger, vierjähriger Pferde, sie zuerst an das Longieren zu gewöhnen. Danach werden sie mit dem Sattel vertraut gemacht und lernen sich unter ihm zu bewegen. Erst wenn sie fünfjährig sind, kommt das Reitergewicht hinzu, noch ohne Einwirkung der Hände, also ohne Trensengebiss. Das junge Pferd soll lernen, sich selbst, ohne störende Einwirkungen, auszubalancieren. So wird es für die Gewichtshilfen sensibilisiert und bleibt auch in seiner weiteren Ausbildung für jede Hilfengebung feinfühlig. Schließlich kommt die Trense hinzu und mit ihr das Reiten von gebogenen Linien. 

Ebenso schrittweise gehen wir beim Erlernen höherer Lektionen, wie Piaffe, Passage oder Traversale, vor. Begonnen wird am Boden, jede einzelne Übung aufzugliedern, um dem Pferd das Verstehen zu erleichtern. So kann sich der vierbeinige Schüler an kleinen Erfolgen freuen und bleibt motiviert. Hat das Pferd die Lektion verstanden, wird sie vom Sattel aus erarbeitet.  

Wie rasch die Ausbildungsschritte aufeinander folgen, ist sehr individuell. In einem Punkt wird bei allen Pferden gleich verfahren: Wir lassen uns Zeit. Denn das Pferd darf keine schlechten Erfahrungen machen, weil man es aus Zeitgründen unter Druck setzt und zu schnellen Fortschritten zwingt. 
Diesen Luxus kann Ihr Pferd bei uns erwarten:
Auf Gestüt Schloss Langenzell erfährt Ihr Pferd eine rundum Versorgung, d.h. wir füttern 3x täglich Heu und Kraftfutter. Wir achten besonders auf die Reinheit und Qualität unseres Futters, das wir von ausgewählten Landwirten beziehen, mit denen wir engen Kontakt pflegen. Damit nur das Beste auf den Futtertisch unserer und den uns anvertrauten Pferden kommt, schicken wir zuvor eine Heuprobe ins Labor und sortieren minderwertiges Futter aus.
 
Die großräumigen Boxen (ca. 23m²) werden zweimal täglich gemistet. Wir verzichten, wenn möglich, auf die typische Gitterhaltung, um unseren Pferden die Gelegenheit zu bieten, sich gegenseitig zu beschnuppern, zu kraulen und zu spielen. Damit haben wir gute Erfahrungen gemacht. Deckenservice und Schmiedeservice sind für uns selbstverständlich. Ihr Pferd ist nicht schmiede- und/oder verladefromm? Kein Problem! Auch das Verabreichen von Medikamenten ist für uns kein Thema. 

Zum Vollberitt gehört, dass Daniel an fünf Tagen mit Ihrem Pferd arbeitet. An den Wochenenden genießen die Pferde ihre Freizeit auf der Koppel. Daniel achtet besonders auf ausreichend Abwechslung. Denn Ausbildung bedeutet nicht nur Weiterbildung unter dem Reiter, sondern beinhaltet ebenso die Arbeit an der Hand und am Langen Zügel in der Halle. Auch ein Entspannungsritt durch die weitläufigen Wiesen und Wälder darf nicht fehlen. Denn das schult den sicheren Tritt auf unebenem Boden und bringt Gelassenheit bei unvorhergesehenen Ereignissen, wie Traktoren, der lauten Straße etc. 

Steht das Pferd kurz vor seiner Heimreise, arbeitet Daniel gerne mit dem Besitzer und seinem Pferd zusammen, damit auch in Zukunft eine harmonische Partnerschaft gewährleistet ist. Falls Sie von größerer Entfernung her kommen, können wir Ihnen für diese Zeit ein Apartment direkt auf dem Hofgut anbieten.
Erfahrungen aus erster Hand
Tristan
Jeden Winter begrüßen wir Tristan, ein märchenhafter PRE-Wallach. Bei uns verbringt er die kalten Monate, um unter Daniels Fittichen weiter in der schweren Klasse gefördert zu werden. 

Doch bevor er zu uns kam, gab es einen Haken: Tristan lahmte. Jeder Tierarzt, den die Besitzerin befragte, konnte nur die Schmerzen feststellen, die er hatte. Auch die ihr bekannten Schmiede fanden keine dauerhafte Lösung, um dem Armen das Laufen zu erleichtern. Verzweifelt wandte sich seine Besitzerin an uns, ob wir nicht noch ein Ass im Ärmel hätten, ob wir irgendeine letzte Chance sähen, um ihrem Liebling zu helfen. Denn Tristan ist ein wunderbarer und lieber Charakter mit sportlichem Talent. Und dem allen ein Ende zu setzen, brächte sie nicht übers Herz. 

Und wir hatten tatsächlich ein Ass im Ärmel: Unser Hufschmied, der unseren Stall betreut, kam auf die Idee, geschlossene Kunststoffeisen zu testen. Das würde das Abrollen erleichtern, die Trachten schonen und die Sehnen entlasten. Kaum waren die Eisen dran lief Tristan wie auf Wolken. Als wenn er nie irgendwelche Schmerzen gehabt hätte. 

Seiner Besitzerin fiel ein Stein vom Herzen. Ohne unsere Empfehlung wäre Tristan nicht der frohe, aufgeschlossene Kerl, der er heute ist. Und Daniel freut sich jedes Mal, Tristan wiederzusehen. Mit Leichtigkeit piaffiert das Paar nun durch den Winter. 
Director
Als wir Director in Spanien sahen, wussten wir, dass dieser barocke Hengst zu uns gehörte. Aber Director war heißbegehrt und wir waren nicht die einzigen Interessenten. Eine international bekannte Pferdetrainerin war ebenso von ihm angetan. Aber das Glück war auf unserer Seite und wir konnten Director erwerben und nach Deutschland holen. 

In seinem neuen Zuhause machten wir ihn mit Daniel als seinen Lehrer bekannt. Die Faszination begann: Tag für Tag konnten wir Daniels Talent miterleben und Directors Fortschritte bewundern. Mit größter Empathie zu diesem Hengst brachte Daniel dem lernwilligen und eifrigen Burschen die Grundlagen näher. Schritt für Schritt, sodass das Pferd stets verstand, ohne überfordert zu werden.  

Ungeduldig wie wir Deutschen nun mal sind, fragten wir Daniel, wann man sich endlich auf Director setzen und eine Runde mit ihm drehen könne. Immerhin mache er ja alles super mit. Aber Daniel wusste: Director brauchte noch Zeit. 

Und dann antwortete er mit dem Satz, der heute unser Gestüt und unsere Einstellung prägt: „Das wird mir das Pferd schon sagen!“
Coronel
Mit Coronel sind wir anfangs an unsere Grenzen gestoßen. So schön wie er ist und so lieb seine großen Kulleraugen schauen, so unbändig war er auch. Mitten aus dem Nichts überkam ihn ein Gedankenblitz, der durch seinen Körper zuckte und ihn zum Buckeln veranlasste. Aus heiterem Himmel. Wir können nur sagen: Ein Hoch auf Airbag-Westen!

Dann kam Daniel. Coronel war sozusagen seine Feuerprobe. Wir waren gespannt, wie er ein Pferd „bändigen“ wollte, das scheinbar grundlos seinen Reiter abwarf. 

Aber Daniel wollte zeigen, dass jedes Pferd kooperieren kann und gerne auf seinen Reiter Rücksicht nimmt, ohne dass man das Pferd dazu zwingt. Schon nach den ersten Einheiten, war Coronel wie ausgewechselt. Buckeln und Abwerfen waren Geschichte. 

Man mag jetzt behaupten, dass Coronel sich bei Daniel zusammenreißen kann und sobald ein unsicherer oder unerfahrener Reiter im Sattel Platz nähme, er dort nicht lange sitzen bleiben würde. Doch es folgten mehrere sowohl erfahrene, wie auch unerfahrene Reiter, die auf Coronel auch Unterricht nahmen. Und Coronel kooperierte.

Seine neue Besitzerin verliebte sich über Bilder im Internet in das Mähnenwunder. Sie ritt ihn ein einige Male Probe und es funkte endgültig. Die gemeinsame, buckelfreie Zukunft haben die beiden Daniel zu verdanken, der es geschafft hat, ohne Einschüchterungstaktik das Pferd zur Mitarbeit zu bewegen. Denn Coronel behielt sein Charisma und den Glanz in seinen Augen. 

Sie möchten sich selbst ein Bild machen? 

Vereinbaren Sie mit uns einen Termin und begleiten Sie Daniel an einem typischen Ausbildungstag bei uns auf dem Gestüt. 
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